So oft schon wollte
ich mich
in die Büsche schlagen
oder doch gleich
in die Wälder :
ein Schatten unter
Schatten sein,
ein Rascheln im Rauschen,
diese Wege nicht
mehr weitergehen, die
mich ins Heimatlose führen,
und kein
flüchtiges Lächeln mehr
erwidern, das
mich nicht halten will
und kann.
Und wollte doch nicht wissen,
daß ich einsam bin.
Wunschhege
Segenswunsch
Gesegnet
seien die Heimatlosen,
in deren Blick
das vage Zwielicht
des Herbstes schon dämmert,
deren Stimme spröde ist
wie welkes Laub,
das allzu bald fallen muß,
die in den Sälen
ihrer Herzen ruhelos wandern
und nichts anderem begegnen
als dem Hall ihres Schritts.
Gesegnet
seien die Heimatlosen,
denn ihr Winter wird groß.
Auch dann
Bin ich auch nur ein leises Wort
im Sprachgewirr der Welt :
ich will verstanden sein !
Bin ich auch nur ein Augenblick
im schnellen Lauf der Zeit :
ich will empfunden sein !
Bin ich auch nur ein Schatten
unter tausend bunten Bildern :
so will ich doch, daß Du mich siehst !
Pierrot
Pierrot, Du bist ein
sanfter Gespiele des Mondes,
der Du die Sonne nicht kennst.
Du beweinst eine Blume,
bis ihre Blüte sich öffnet
und nennst sie dann Sehnsucht.
Ihr Duft läßt Dich träumen
daß einst eine Sonne Dich wärme.
Ach, Pierrot,
da all Deine Hoffnungen sterben,
hoffst Du auf’s Neue und lebst.
Mein Lied
Auch in mir ist ein Lied,
das schön ist
und doch wohl niemals Antwort findet.
Denn meine Stimme ist
allzu zaghaft, und die Töne sind beinahe
unhörbar.
So weiß ich es niemandem
zu singen
als dem nächtlichen Himmel allein.
Ich wünschte mir,
Du schliefest nicht und könntest es hören !
Du
Du
Für S.
Du.
Dieses Spurenlöschen
geht nicht
ohne weiteres.
Etwas bleibt.
Immer.
Mindestens der Verlust.
Ein Nicht – Du,
das ist wie eine Frage
oder ein kläglicher Ruf.
Du, bleib !
Einmal. Immer.
Du ?
Durchhalteparole
Lassen wir
die Hoffnung
ein wenig nur
stiller werden,
damit sie sich
nicht verausgabt
im Widerstreit mit
der Wirklichkeit.
Lebensform
Ich weine und lache,
liebe und lebe
in meinen Worten.
Schweigen werde ich,
wenn ich tot bin.
Möge dann jemand anderes
schreiben und reden.
Vielleicht Du ?
Reaktion
Reaktion
Habe mir sagen lassen,
daß ich mich als ein
Staubkorn im Wind
zu betrachten hätte.
Daraufhin den dringlichen
Wunsch verspürt, jemandem
ins Auge geweht zu werden.
Anm. : Angeregt durch „Dust in the Wind“ von Kansas
Wünsche
Welt, sei mir Blüte dann und wann,
ich will kein Blumenmeer.
Sei Blüte mir, ein zarter Kelch
aus Duft und Himmelsfarben,
der nur die dunkle, warme Erde kennt
und der den Frost schon lang vergaß.
Welt, sei ihr dagegen eine Blumenwiese,
auf der sie mit den Schmetterlingen tanzt.
Laß sie den Sonnenstrahlen folgen
und allen Wegen, die ihr sicher scheinen.
Gewöhne sie an Deine Schönheit
und lehre sie behutsam, Weltenkind zu sein.